Rumänien 2021

Dann wurde es endlich Zeit für ein neues Land – das einzige neue Land, das wir in diesem Jahr erkundeten. 5 Wochen verbrachten wir in Rumänien, gereicht um alles zu sehen hat es nicht ganz, aber es war genug um sich in das schöne, vielfältige Land zu verlieben! Viele der liebevoll geführten Camps, die wir besuchten, wurden von Österreichern oder Niederländern geführt, die meiste Zeit standen wir jedoch frei. An schönen Orten hierfür mangelte es nicht – wir standen an Seen oder Flussufern, auf Bergpässen oder am Rande eines Maisfeldes, in Wäldern oder auch mal am Ortsrand. Wir grillten, pusteten Seifenblasen, stellten das Planschbecken auf und entzündeten ab und an auch ein Lagerfeuer. Nie störte sich jemand daran, egal wo wir waren ernteten wir ein Lächeln, es wurde gewunken oder wir wurden gleich auf ein Bierchen eingeladen. Das ist tatsächlich etwas, was uns an den Rumänen als allererstes aufgefallen ist – sie scherten sich nicht viel darum was andere taten. Und das tat verdammt gut! Nie wurde man schief angeschaut oder fühlte sich unwohl, jeder machte einfach sein Ding und war dabei zu anderen höflich und freundlich.

Wir bereisten das Land im Groben gegen den Uhrzeigersinn im Kreis, die erste größere Stadt war Timiṣoara, europäische Kulturhauptstadt 2021. Auf dem Fluss Bega starteten wir mit einer kurzen Bootsfahrt, anschließend schlenderten wir durch die Innenstadt mit ihren stattlichen Bauten, vorbei an kleinen Bäckereien und Eisständchen und durch einen schattigen Stadtpark. Nach einem leckeren Essen in einem Restaurant am Flussufer landeten wir am frühen Abend im Hinterhof einer österreichisch-rumänischen Familie, die hier einen kleinen Motel-Schwimmbad-Gaststätten-Betrieb führte und uns herzlich empfing. 2 Tage genossen wir bei den heißen Temperaturen das kühle Nass und die leckeren Grillplatten, die uns direkt auf der Liegewiese serviert wurden. In Orṣova besichtigten wir das berühmte Eiserne Tor, ein Durchbruchstal der Donau, das früher eine der gefährlichsten Passagen der Flussfahrt war und heute 2 beeindruckende Kraftwerke beheimatet. Auf einer spaßigen Speedboat-Tour erkundeten wir kleine Fledermaus-Höhlen, fuhren durch in den Felsen geschlagene Tunnel, staunten über den 55m hohen Decebal-Kopf (die höchste Felsskulptur Europas) und passierten die Stelle, an welcher die Donau nur 150m breit aber satte 130m tief war. Im Domogled Valea Cernei Nationalpark sammelten wir Eimerweise Beeren und campten in unfassbarer Stille inmitten wundervoller Natur. Unsere Fahrt führte uns weiter durch kleine Dörfer mit bunten Häusern, in deren Gärten Obst, Gemüse und Wein angepflanzt wurde und von den Anwohnern direkt am Straßenrand feilgeboten wurde. Alte Damen mit bunten Kopftüchern bestickten Tücher und Decken, Hirten zogen gemächlich mit rießigen Schaf- und Ziegenherden vorbei, Hühner pickten am Wegesrand nach ein paar Körnern. Traktoren und Pferdekutschen zogen an uns vorüber – hier auf dem Land lief das Leben beschaulich ab. In den größeren Städten bot sich dagegen ein Bild wie bei uns in Großstädten auch – die gleichen dicken Autos, die gleichen verstopften Straßen, die gleichen Läden und Fast Food Ketten.

Nach einer Besichtigung des 600 Jahre alten Klosters Tismana setzten wir unsere Fahrt vorbei an unzähligen Korn- und Sonnenblumenfeldern fort. Natürlich ließen wir uns auch die transsilvanischen Alpen nicht entgehen und fuhren sowohl den Transalpina, als auch den Transfăgărăṣan Pass. Der erste konnte uns bei weitem mehr überzeugen. Wasserquellen, Schafherden und tundraartige Landschaften bestimmten das Bergpanorama, am Wegesrand wurden Honig und Käse verkauft. Nach einer kühlen Nacht in dieser atemberaubenden Natur entdeckten wir eine kleine Eselfarm mit Jungtieren, die Zoé ausgiebig streicheln durfte. Restaurantbesuche entwickelten sich auch in diesem Land mal wieder zu einem unserer Highlights. Zum einen war die Küche einfach lecker (heute am Ende des Transalpinapasses gab es beispielsweise frische Forelle mit Polenta und Knobisauce, zum Dessert Topfenstrudel) und zum anderen hatte jedes Lokal ein Trampolin, eine Rutsche oder gleich einen ganzen Spielplatz für unsere Kids. Gleiches galt auch für die Campingplätze, überall wurde an die Kleinsten gedacht und unsere Mädels durften wieder einmal so vieles entdecken und erleben!

Auf dem Transfăgărăṣan Pass hatten wir zwar das große Glück endlich endlich endlich Bären in freier Wildbahn zu erleben, ansonsten war uns die Passstraße aber viel zu voll und überlaufen, auf dem Gipfel verlangte man sogar Parkgebühren und auch der Charme der Landschaft kam bei diesem Gedränge nicht so wirklich rüber. Wo wir grad beim Thema sind:

Ein großes Problem in Rumänien ist der Umgang mit der doch recht großen Bären-Population im Land. Leider wird sich die Gesellschaft hier nicht wirklich einig, die eine Hälfte möchte die Tiere schützen und sieht das Problem im Vordringen der Menschen in den tierischen Lebensraum, etwa durch das Abholzen der Wälder oder durch deren unregulierte Nutzung. Andere sehen in den Bären einfach nur eine Bedrohung für ihre Kinder, die sie nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr aus dem Haus lassen oder für ihre Nutztiere. Kein einfaches, aber letztlich doch leider ein hausgemachtes Problem der Menschen… .

Alba Iulia bestach mit einer rießigen sternförmigen Citadelle aus dem Jahre 1715, in welcher sich die Altstadt mit Kathedrale, Palästen und Statuen befand, die wir nach einem Eis und einem Cocktail alle besichtigten. Die Salina Turda, ein ehemaliges Salzbergwerk, öffnet seine Türen heute nur noch für Touristen, welche 120m unter der Erde einen kleinen Freizeitpark mit Rießenrad, Paddelbooten & Co. vorfinden. Die vielen Salzkristalle an den Wänden und Decken waren faszinierend anzusehen, die Attraktionen an sich für uns persönlich aber eher unpassend. Besser gefallen hat uns das Besucher-Salzbergwerk in Praid, in welches man mit Bussen hineingefahren wurde. Hier war alles etwas weitläufiger, es gab Spielplätze für die Kinder, Cafés und Sitzgelegenheiten für die Großen, außerdem eine Kapelle und einen Hochseilgarten – wir persönlich haben uns hier etwas wohler gefühlt.

Ein unvergessliches Highlight dieser Reise war unsere spontane Wanderung durch die Turzii Schlucht, welche wir zu einem Rundweg verlängerten und oben über die Felsen zurück wanderten. Die Tour dauerte etwa 5 Stunden, ging über ca. 500 Höhenmeter und war 8 Kilometer lang – und Zoé lief das alles alleine ohne zu murren. Ganz im Gegenteil – sie war sogar noch am plappern und singen als wir andere Wandergruppen überholten 😊. Und auch die Natur um uns herum war unvergesslich schön!

Einige Tage später hatten wir an einem Freistehplatz im Grünen ein etwas unschönes Erlebnis. Tatj brachte im Van gerade die Kinder ins Bett, während Jan einen Hügel hinter unserem Stellplatz erklomm um ein paar Sonnenuntergangfotos zu machen. Hierbei wurde er von einer Horde Hirtenhunde angefallen, die ihm den Weg zum Van abschnitten und wirklich nur haarscharf von ihm abließen. Leider war es in Rumänien üblich, die herumlaufenden Straßenhunde einfach ab und an zu füttern und mit dem Schafsrudel mitlaufen zu lassen – wirklich gehorsame Hütehunde waren das aber natürlich nicht, weshalb sie sich vom schreien und rufen des Hirten höchst unbeeindruckt zeigten. Es ging zwar alles gut und der Hirte entschuldigte sich tausend Mal, wir steckten die Kinder aber trotzdem bis zum Ende der Reise jedes Mal sofort in den Bus, wenn wir eine Schafsglocke hörten.

Besonders gut gefallen hat uns auch die alte Burgenstadt Sighisoara. Eine Bimmelbahn fuhr uns durch´s Ort und wir schlenderten lange durch die belebte Burganlage, in welcher wir viele Erinnerungen an ihre deutschen Zeiten entdecken konnten. Gleiches gilt für das winzige Dorf Biertan in Siebenbürgen, in welchem sich ein weiteres UNESCO Weltkulturerbe findet – eine Kirche aus dem 15. Jahrhundert. Diese fanden wir allerdings nicht ganz so sehenswert, unser persönliches Highlight hier war, als Lenia im Vorbeilaufen der Steinfigur auf den alten Grabplatten die Füße kitzelte und dazu laut „Kille Kille“ rief.

Sibiu stand als nächstes auf unserer Sightseeing-Liste, die gute Lage der Stadt nutzen wir auch gleich für einige klassische Versorgungstage und die Erkundung der umliegenden Sehenswürdigkeiten. In der hübschen Fußgängerzone gingen wir erst einmal etwas Essen, anschließend vergnügten sich die Kinder lange an einem Wasserspiel. In Ocna Sibiului gab es ein Gelände mit 15 Salzseen zu entdecken, die teilweise mehr als 20% Salzgehalt hatten. Glaubt es oder nicht, aber wir konnten in den bis zu 20m tiefen Seen tatsächlich laufen und stehen ohne Unterzugehen – ein unfassbares, unvergessliches Erlebnis, auch für unsere Kids. Im Freilichtmuseum Astra tauchten wir in das Leben vor einigen Hundert Jahren ein, bestaunten alte Mühlen und Kutschen und schauten bei der Herstellung von traditionellem Kunsthandwerk zu.

Tatj´s Highlight der Reise war eine kleine Pension inmitten des Zărnesti Nationalparks, wo wir 3 wunderschöne Tage verbrachten. Auf einer Wiese im Hinterhof, mitten im entlegensten Bergpanorama konnten wir einfach nur die Seele baumeln lassen und den Ausblick genießen. Hier gab es nichts zu tun außer die Hasen zu streicheln oder spazieren zu gehen. Die Stille war herrlich, keine Autos, keine Züge – nur Kuhglocken und Hahnenkrähen. Dazu wurden wir von den Wirtsleuten noch hervorragend bekocht und es gab sogar ein kleines Frühstücksbuffet – ein Traum!

Auf das Dracula-Schloss in Bran warfen wir aufgrund der Menschenmassen nur einen kleinen Blick von Außen, die Bauernburg von Rasnov war wegen Renovierungsarbeiten geschlossen – also ging unsere Fahrt direkt weiter nach Brasov. Eine sehr schöne Stadt, besonders gut gefallen haben uns die schwarze Kirche und die schmalste Gasse der Stadt. Auf unserer weiteren Fahrt Richtung Osten veränderte sich die Landschaft. Die Straßen wurden schlechter, die Dörfer wirkten ärmlicher. Müll und Straßenhunde nahmen zu, immer häufiger sahen wir Kinder ohne Schuhe in zerrissener Kleidung am Straßenrand spielen. Nicht gerade die wohlhabendste und schönste Ecke des Landes. Hier gab es jedoch etwas ganz Besonderes zu entdecken: ein Gebiet mit Schlammvulkanen. Etwa 3.000m unter der Erde explodierte hier Gas, was den Schlamm nach oben drückte, wodurch sich die kleinen, blubbernden Vulkane bildeten. Besonders Zoé war total fasziniert von der Gegend und wir verbrachten eine spannende Zeit hier.

Selbstverständlich besuchten wir auch die Hauptstadt des Landes: Bukarest. Die Stadt gefiel uns gut, wir können gut verstehen wieso sie auch das „Paris des Ostens“ genannt wird, vorallem ihre Architektur ist beeindruckend. Besonders gefallen hat uns auch die ausgefallene Restaurant- und Barszene. Unser Frühstück nahmen wir beispielsweise in einem kleinen Laden ein, in welchem es über 100 Cerealiensorten gab. Zu erwähnen ist natürlich noch der rumänische Parlamentspalast, der als das massivste Gebäude der Welt gilt. Seit 1984 ist er in Betrieb, doch nur 400 der 1.100 Räume sind bislang fertiggestellt. Noch immer wird am 365.000qm großen Bau gearbeitet, der bislang 3,3 Milliarden Euro verschlang. Das unterste der 8 Untergeschosse ist ein Atombunker, der mit 20 Km Tunneln verbunden ist. In dem verrückten Gebäude wurden 480 Kronleuchter und eine Million Kubikmeter Marmor verarbeitet. Es gilt nach dem Pentagon als das zweitgrößte Verwaltungsgebäude der Welt und zeugt vom Größenwahn Ceauṣescu´s, der für den Bau 40.000 Wohnungen sowie mehrere Kirchen und Synagogen abreissen ließ und sogar ein Kloster zwangsversetzt hat.

Kontrastprogramm am nächsten Tag – die Walachai machte ihrem Namen alle Ehre, hier gab es wirklich garnichts außer Felder. Der Schwarzmeerküste standen wir zugegebenermaßen etwas skeptisch gegenüber, irgendwie erwarteten wir billigen, versifften, übervölkerten Ballermann-Tourismus. Umso überraschter waren wir von den nächsten Tagen, die definitiv zu den Highlights unserer Rumänien-Reise zählen! Südlich von Tuzla, an der rumänischen Riviera entdeckten wir eine tolle Strandbar mit chilligen Sitzsäcken am türkisblauen Wasser, wo wir den ganzen Tag am Meer verbrachten. Von hier aus konnten wir sogar ein Schiffswrack sehen. Am Abend entdeckten wir in Konstanza eine kleine Promenade am Hafen, an welcher sich ein Fischrestaurant an das nächste reihte. Mit Blick auf den Sonnenuntergang schmeckte die gegrillte Dorade mit Wildreis gleich doppelt so gut. In den nächsten Tagen tuckerten wir langsam die Küste hoch und entdeckten Tag für Tag wunderschöne Strandabschnitte, an welchen wir auch immer ein nettes Plätzchen ergatterten. Die Abende verbrachten wir meist in Konstanza. Neben der bereits erwähnten Restaurant-Promenade am Hafen gab es auch eine tolle Innenstadt mit netten Lokalen, am Nordrand der Stadt sogar einen kompletten Rummel. Hier kamen die Kinder natürlich voll auf ihre Kosten und genossen jede Sekunde. Wir fuhren mit einer Gondel über die Strände, gingen groß Frühstücken und besuchten einen rießigen Aquapark. Rückblickend verbrachten wir hier einfach richtig tolle Bilderbuch-Ferientage.

Im Donau-Delta sah die Landschaft ganz anders aus, alles war flach, beige und vertrocknet. Auf einer Bootstour durch das Delta sahen wir Pelikane, Kormorane, Fischreiher, Enten, Frösche, Seerosen, Wasserlilien und paddelten durch schmale Kanäle und weite Seen in strahlendem Sonnenschein – einfach herrlich! Nach 3 Tagen im Delta beschlossen wir uns auf den Weg in Richtung Norden zu machen. Leider eine Fehlentscheidung, ab hier wurde alles etwas anders. Das Wetter verschlechterte sich dramatisch schnell, auch der Gegend konnten wir nicht mehr viel abgewinnen. Wir hielten in Hirsova und in Brăila, stoppten in Focṣani und Bacău, erkundeten Spielplätze, bummelten umher und gingen sehr lecker Risotto essen. Trotzdem fühlten wir uns nicht wohl. Alles wirkte ziemlich versifft, kleine Kinder liefen allein auf den Straßen herum, auf dem Spielplatz verweste eine tote Katze, die Straßenhunde wühlten im Müll. Als uns dann am helllichten Tag ein max. 13-jähriges Mädchen entgegen torkelte, die augenscheinlich betrunken war und sich neben uns auf den Gehweg erbrach, hatten wir genug und nahmen die Beine in die Hand, bzw. den Asphalt unter die Räder. Der Regen holte uns ein, wir mussten die Jacken und Mützen auspacken. Einen schönen Stop hatten wir auf einer kleinen Straußenfarm, wo wir von der Oma das Hauses in der Wohnküche bekocht wurden und die Kinder frisch gemolkene Kuhmilch bekamen. Wir nahmen noch das bunt bemalte Kloster Voronet, das ehemalige Schwefelbergwerk Călimani und den „fröhlichen Friedhof“ an der ukrainischen Grenze mit, der durch seine flappsigen Grabsteinsprüche berühmt wurde. Dann verließen wir Rumänien um die restlichen Tage bei hoffentlich besserem Wetter in Ungarn zu verbringen.

 

 

Fazit:

Was für ein tolles, großes, vielseitiges Land! Rumänien hat uns total überrascht und einfach mega gut gefallen! Gefühlt hat sich hier einfach das Beste Europas vereint: Einladende Städte mit kopfsteingepflasterten Gassen, grandioser Architektur und alten Kirchen und Klöstern. Unvergessliche Natur-Highlights wie schroffe Berggipfel, 20%ige Salzseen, blubbernde Schlammvulkane und frei herumlaufende Bären. Urlaubsfeeling an feinen Sandstränden mit Cocktailbars, Aquaparks und Fisch-Restaurants. Freizeitvergnügen im Besucherbergwerk, auf der Straußenfarm, bei einer Speedboattour oder bei der Vogelbeobachtung. Unvergessliche Freistehplätze mit Lagerfeuer, familiäre Hinterhof-Camps mit Planschbecken, Trampolin und Babykätzchen. Leckeres Essen, nette Menschen – wir können wirklich nicht mehr wollen! Das Preisniveau lag im europäischen Mittelfeld, vergleichbar mit den umliegenden Ländern wie Ungarn & Co. und somit auf jeden Fall günstiger als in Deutschland. Wir empfanden das Land als nicht so „ärmlich“ wie wir erwartet haben, es gab weniger Straßenhunde oder Müll auf den Straßen als erwartet, in den meisten Gegenden waren die Häuser und Grundstücke groß und gepflegt. Vorallem in den Städten sah es nicht anders aus als überall anders auch. Natürlich gibt es in der inländischen Volkswirtschaft durchaus Probleme, das Lohn-Niveau ist um ein Vielfaches geringer als in Deutschland und es ist kein Zufall, dass wir deutlich mehr deutsche, italienische oder österreichische Kennzeichen auf den Straßen fahren sahen, als rumänische. Der Fachkräftemangel bei uns lockt die gut ausgebildeten jungen Menschen nach Deutschland und wenn man (wie wir im Gespräch erfuhren) in 2 Monaten als Erntehelfer doppelt so viel verdient wie im ganzen Jahr im erlernten Beruf, ist die Frage nach den Beweggründen auch schnell geklärt. Netter Nebeneffekt für uns: jeder sprach fließend deutsch oder englisch. Zum C-Thema können wir auch hier nicht viel sagen da es einfach überhaupt keine Rolle im Alltag spielt und wir praktisch nichts davon merkten. Die Grenzen auf dieser Reise waren bis auf die rumänisch-ungarische bei der Ausreise allesamt nicht besetzt und auch hier fragte niemand nach dem großen C. Persönlich hatten wir ein wenig Pech auf dieser Tour, Lenia wurde von einer Wespe gestochen, verlor ihren Fußzehnagel nachdem sie sich einen großen Stein darauf fallen ließ und schlug sich das Gesicht blutig bei einem Sturz im Kiesbett. Zoé hatte einmal 3 Tage lang 40 Fieber und konnte nichts tun außer schlafen, und auch sie schlug sich bei einem Sturz aus der Hängematte das ganze Gesicht blutig. Trotzdem hatten wir eine prima Zeit, die Kinder haben sich gut verstanden, spielten toll miteinander und kamen in der Natur wie immer wunderbar zur Ruhe. Sie lieben den Van einfach, schlafen sehr gut darin und konnten sich auch auf den Fahrten gut mit ihren Spielsachen beschäftigen. Auch wir Eltern kamen mal zum lesen, reden und entspannen – einfach eine rundum gelungene Reise!