Schweden 2018

Unsere Elternzeitreise 2018/2019 führte uns kreuz und quer durch ganz Europa, hierbei bereisten wir auch den Norden Schwedens. Den Reisebericht mit Fotos findet ihr hier:

 

Elternzeitreise Schweden

Schweden 2013

Nachdem die Arbeit uns im letzten Jahr einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte und die Reise auch in diesem Jahr wieder gefährlich auf der Kippe stand, schafften wir es schlussendlich doch am Freitag pünktlich um 15:00 Uhr im vollbepackten Jolly Sprinter zu sitzen und uns auf den Weg nach Schweden zu machen. Obwohl wir der immerhin 1.000 Km langen Anreise am letzten Schultag vor den hessischen Sommerferien etwas skeptisch gegenüber standen, klappte die Fahrt überraschend problemlos. Bei strahlendem Sonnenschein und nur minimalem Verkehrsaufkommen brausten wir die Autobahn in Richtung Norden entlang. Während der Fahrt gab es Schokoladenkuchen, kalte Getränke und wir lauschten gespannt dem Hörbuch „Ich bin dann mal weg“ von Hape Kerkeling. Die Zeit verging dabei wie im Flug und den allerersten kurzen Stop machten wir erst nach 600 Km hinter Hamburg. Das wir am ersten Tag so weit kommen würden war gar nicht geplant, aber absolut super! Auf dem letzten deutschen Parkplatz aßen wir zu Abend und passierten dann die Grenze nach Dänemark. Auf einem schönen großen Rastplatz suchten wir uns gemeinsam mit vielen anderen Reisenden ein Übernachtungsplätzchen und schliefen die erste Nacht entspannt und zufrieden in unserem kuscheligen Womo.

 

Gegen 07:00 Uhr standen wir bereits auf, kochten uns ein Tässchen Tee und machten uns wieder auf den Weg. Die Fahrt durch Dänemark verlief weiterhin absolut angenehm, nach einiger Zeit machten wir unter strahlend blauem Himmel ein leckeres Frühstückspicknick bevor wir die große Storebæltsbroen problemlos auf der eigens für Kreditkartenzahler eingerichteten Spur überquerten. Auch die längste Schrägseilbrücke der Welt, die Øresundsbron, die Dänemark mit Schweden verbindet, war schnell und einfach passiert, leider mussten wir aufgrund unserer aufgeschnallten Fahrräder den Überlängenzuschlag für Womo´s bezahlten, was immerhin 50 Euro Extrakosten waren – ärgerlich! Jetzt war jedoch keine Zeit sich zu ärgern – wir waren in Schweden angekommen! Die erste Provinz die uns empfing war Skåne. Weitreichende Kornfelder, dazwischen etwas Grün und unzählige Seen - es war auf den ersten Blick unverkennbar, dass wir die „Kornkammer Skandinaviens“ erreicht hatten. Das erste Lied, das uns im Radio empfing, war überraschenderweise Scooter, jedoch dicht gefolgt von ABBA - womit gleich mal ein Klischee erfüllt wäre :). Wir fuhren die E6 an der Küste entlang und genossen traumhafte Ausblicke auf die blau-glitzernde Nordsee und feinsandige Strände. Die Straße wand sich durch winzige Dörfchen mit bunten Holzhäuschen und kleinen Strandbars, die Menschen grüßten freundlich. Was uns jedoch direkt auffiel war die Bauweise: die Häuschen waren direkt an den Straßenrand gebaut, es gab keine Gehwege, trat jemand aus seiner Haustür, stand er direkt auf der Straße. Und das war keine Spielstraße, sondern die E6, auf der man als Womofahrer mit 70 Km/h angerauscht kam… Generell hatten wir den ganzen Urlaub über den Eindruck, dass wir meist schneller fahren durften als gut wäre und das auch noch bei schmalen Straßen und schlechter Fahrpraxis der Schweden… Nicht nur einmal sahen wir einen Seitenspiegel fliegen, glücklicherweise hat es uns nicht erwischt. Ebenfalls sonderbar war die Eigenschaft, dass festinstallierte Blitzer (und davon gab es nicht wenig) immer mit einem großen blauen Hinweisschild und einer Erinnerung, wie schnell man denn gerade fahren darf, angekündigt wurden. Wer hier noch geblitzt wird ist wirklich selten dämlich und hat sich die drakonischen Strafen (Schweden ist im europäischen Vergleich absoluter Spitzenreiter was Busgelder angeht) redlich verdient…

Was wir zu Beginn etwas vermissten war die Einsamkeit, hatten wir uns Schweden doch irgendwie als großes grünes leeres Land vorgestellt, welches wir Beide in trauter Zweisamkeit erkundeten. Glücklicherweise sollten wir diese Einsamkeit im Landesinneren noch finden, an den Küsten herrschte jedoch Hochbetrieb. Ein Großteil der Schweden hatte gerade Midsommarferien und verbrachte diese im eigenen Ferienhaus oder mit dem Womo an der Küste. Noch schlimmer sollte dies an der Westküste werden, doch dazu später mehr.

Unseren ersten Stop legten wir an Schwedens südlichstem Punkt, am Smygehuk Leuchtturm ein. Hier bekamen wir einen ersten Eindruck von den Freiheiten, die man in Schweden hat. Der Leuchtturm war unverschlossen, der Parkplatz kostenfrei und saubere WC-Anlagen standen zur Verfügung. Diesen tollen Aspekt Schwedens sollten wir noch mehrfach zu spüren bekommen – überall standen WC´s, Wasserhähne, Mülleimer, Grillstellen und Picknickplätze zur freien Verfügung und immer war alles sauber und funktionsfähig. Teilweise gab es sogar Duschen oder vollständig eingerichtete Stugas zur kostenfreien Nutzung. In Deutschland leider undenkbar, dass dies weder verschmutzt noch zerstört wird… Hinzu kommt das „Jedermannsrecht“, das vor allem für Camper interessant ist. Es besagt, dass jeder in Schweden an so ziemlich jedem Gewässer baden und angeln darf, man überall Pilze, Beeren & Co. sammeln und essen darf und dass man überall übernachten darf – vorausgesetzt man macht nichts kaputt und es weist kein gesondertes Schild auf ein Verbot hin. Uns als Deutschen ist es gerade zu Beginn des Urlaubs richtiggehend schwer gefallen, von diesem Recht Gebrauch zu machen, hat man die vielen deutschen Regeln und Grundsätze doch total verinnerlicht.

Wir besichtigten den immerhin 17 m hohen Leuchtturm und genossen den Ausblick auf Landschaft und Meer. Unseren zweiten Stop legten wir an einer kleinen Bucht am Meer ein, auf einer Parkbank gab es ein zweites Frühstück und wir schauten dabei auf die vielen Felsen, die aus der Nordsee herauslugten. Mit etwas Phantasie sahen sie aus wie Walbuckel ;). Als nächstes stand ein kleiner Spaziergang durch Ystad, bekannt aus den Wallander-Krimis, an. Das Städtchen hat uns gut gefallen, liebevoll herausgeputzte bunte Holzhäuschen und viele Café´s in der Innenstadt. Problemlos zogen wir uns am Automaten 3.000 schwedische Kronen und fuhren dann noch ein Stückchen weiter an den Nybrostrand. Hier entspannten wir uns erstmal für ein oder zwei Stündchen im weißen Sand, leider war das Meer viel zu kalt zum Baden (selbst Jan schaffte es nur mühsam zumindest einmal kurz abzutauchen). Auf dem Löderups Campingplatz fanden wir ein nettes Plätzchen im Kiefernwald und genossen unseren ersten richtigen Urlaubsnachmittag in vollen Zügen. Wir laßen, gingen am tollen Sandstrand spazieren, grillten und machten eine kurze Radtour durch die Umgebung. Leider bekam Tatj dann starke Kopfschmerzen und so lagen wir recht früh im Bett.

Als wir um 5:00 Uhr das erste Mal aufwachten war es bereits taghell Draußen, worüber wir uns total freuten, ahnten wir da doch noch nicht, wie lange die Sonne bereits vom Himmel lachte ;). Nach einem gemütlichen Frühstück machten wir uns auf den Weg nach Kåseberga um die berühmte Schiffssetzung "Ales Stenar" zu besichtigen. Sie gilt als die größte Schiffssetzung Skandinaviens und wurde vermutlich als Grabstätte für einen wichtigen Vikingerhäuptling im Jahre 600 n. Chr. angelegt. Wir bestiegen den 40 Meter hohen Hügel, genossen den Ausblick auf zerklüftete Felsen, grüne Schafweiden und die raue Nordsee und spazierten durch die mannshohen Steine hindurch. Die ganze Szenerie kam uns zwar typisch nordisch (eher sogar irisch) vor, allerdings war es nicht so mystisch und beeindruckend wie erwartet. Wir fuhren weiter in den kleinen Ort Kivik und besuchten hier das sogenannte Kungagraven, ein altes Steingrab aus der nordischen Bronzezeit (ca. 1.000 v. Chr.), welches mit einem rießigen Hügel aus Felsbrocken bedeckt ist. Die Grabkammer mit dem steinernen Sarg und den blutroten Felsritzungen war wirklich sehenswert. Anschließend statteten wir der ortsansässigen Mosterei noch einen Besuch ab, schauten uns die bunt bepflanzten Gärten an und kauften frisch gemachten Cider und Apfelmarmelade. Weiter ging unsere Reise in die Provinz Blekinge nach Kristianstad, welche im Reiseführer als besonders schön angepriesen wurde. Wir fanden einen kostenfreien Parkplatz und machten uns auf den Weg ins Zentrum. Wir wissen nicht warum – aber die Stadt war vollkommen ausgestorben. Kein Mensch war auf der Straße zu sehen, Bars, Restaurants und Geschäfte hatten geschlossen. Es war zwar Sonntag, aber dass bei 25 Grad und Sonnenschein die Eiscafés in der Fußgängerzone zu waren, kam uns doch sehr seltsam vor… Wir nutzten die gewonnene Zeit, Blekinge (die kleinste Provinz Schwedens, jedoch deutlich grüner und waldreicher als Skåne) war schnell durchfahren und so erreichten wir nur unterbrochen durch kurze Beine-Vertret-Pausen oder Supermarkstops am frühen Abend die vorgelagerte Insel Öland. Öland ist vor allem für eine immer vorhandene kräftige Brise und dementsprechend durch eine große Anzahl von Windmühlen bekannt. Ansonsten besteht die 1.300 Km² kleine Insel aus einer unfruchtbaren Karst- und Heidelandschaft, besiedelt nur von wenigen Menschen in kleinen Dörfchen oder Bauernhöfen und vielen freilaufenden Kühen. Hier ticken die Uhren noch etwas langsamer… Heute wollten wir uns das erste Mal (wenn auch noch mit Unterstützung unseres Womo-Reiseführers) auf die Suche nach einem freien Stellplatz für die Nacht machen. Etwas unsicher schauten wir uns zwei schöne Plätze an der Ostküste Ölands an, die wirklich nett gelegen waren und schöne Sandstrände hatten, doch die recht nah gelegenen Häuser verunsicherten uns und so fuhren wir weiter. Zum Glück, wie sich im Nachhinein herausstellen sollte, denn der nächste Platz „Sandby Borg“ war super schön! Durch ein Viehgatter hindurch, quer über eine Kuhweide bis an die Küste ging die holprige Fahrt. Dort standen wir direkt am Meer und teilten uns den weitläufigen Küstenabschnitt nur mit wenigen anderen Womo´s. Mit Blick auf das Meer, bizarr wirkenden Kalksteinplatten und saftig grünen Wiesen mit schwarz-weiß gefleckten Kühen warfen wir unseren Grill an und genossen den lauen Sommerabend. Anschließend spazierten wir eine ganze Weile am Meer und an den Kalksteinplatten entlang bevor wir es uns mit unserem leckeren Cider und einer Runde Kniffel vor unserem Womo gemütlich machten.

Heute bekamen wir es live mit - um 03:00 Uhr ging bereits die Sonne auf, wirklich cool! Auch wenn es den Schlafrhythmus anfangs doch etwas durcheinander bringt – wir müssen uns das unbedingt irgendwann nochmal im Norden Schwedens anschauen, so viel Sonne ist wirklich toll! Wir frühstückten gemütlich an unserem schönen Meeresplätzchen und wollten den Tag eigentlich mit einem guten Buch beginnen, leider hatten wir den Kühlschrank über Nacht auf höchster Stufe laufen lassen weshalb unsere Womo-Batterie stark zur Neige ging. So waren wir gezwungen uns schnellstmöglich auf die Suche nach einem Stromanschluss zu machen. Im Süden Ölands, im Örtchen Grönhögen, fanden wir am Hafen einen Womo-Stellplatz und ergatterten eines der letzten Plätzchen.

Der Platz war wirklich nett, für wenig Geld standen wir auf einer kleinen Wiese direkt neben den Booten, es gab einen Badesteg und super Duschen, sogar Infomaterialien und Landkarten bekamen wir vom Hafenmeister geschenkt. Der Tag wurde dann richtig gemütlich, wir saßen in der Sonne, gingen zwischendurch kurz baden, laßen und aßen frische Ananas. Gegen Mittag zog leider ein kühler Wind auf und wir schwangen uns auf die Räder um den mit 42 m höchsten Leuchtturm Skandinaviens, den "Långe Jan" an der Südspitze der Insel, zu besichtigen. Die Landschaft war wieder sehr schön – grün, ländlich, idyllisch. Jan freute sich seinen Namensvetter zu begutachten und wir gönnten uns als Belohnung für die Strampelei ein großes Eis. Die Radtour war zwar nur 20 Km lang, jedoch hatten wir fast durchgehend starken Gegenwind was die Sache wirklich sehr anstrengend machte. Leider wurde der Wind immer stärker und auch der Himmel zog sich immer weiter zu. Im Womo aßen wir zu Abend und besprachen die weitere Reiseroute. Später spazierten wir noch eine Runde durch Grönhögen und fütterten die Fische im Hafenbecken bevor wir den Tag mit einem Glas Wein und einer Runde Mensch-ärger-dich-nicht beendeten.

Tatj war heute sehr früh wach und saß bereits um 06:00 Uhr mit einer Tasse Kaffee und einem Buch Draußen in der Sonne. Etwas später frühstückten wir gemeinsam und fuhren dann an der Westküste Ölands zurück bis zur Verbindungsbrücke ans Festland. Unsere Reiseroute führte uns nun ins Landesinnere von Schweden hinein und wir enterten die Provinz Småland. Småland gilt als typisch skandinavisch, große Nadelwälder, unzählige Seen und Moore. Erstes Besichtigungsziel war das Glasbläserland. Zwischen Nybro und Växjo besichtigten wir einige Glasbläserhütten, wie so oft in Schweden waren uns aber auch hier die hübschen Souvenirs viel zu teuer. Am Nachmittag besuchten wir einen Elchpark mit einem rießigen Souvenirshop, in welchem wir auch unsere heiß geliebten Magnete erstanden. Der Elchpark selbst war ganz nett gemacht und wir hatten das Glück, nicht nur die beiden eingezäunten Elche, sondern auch „freilebende“ Elche im weitläufigen Safari-Gebiet zu sehen. Gegen Mittag machten wir eine kurze Rast bei einem Bäcker in einem kleinen Dorf und fuhren dann weiter in den Store Mosse Nationalpark. Hier spazierten wir etwa 5 Km bei strahlendem Sonnenschein durch Schwedens größtes Hochmoorgebiet über Holzdohlen und Trampelpfade durch Wälder, Sümpfe und Seen. Am Abend machten wir uns wieder auf die Suche nach einem freien Übernachtungsplätzchen, heute wollten wir es ohne unseren Womo-Führer schaffen. Was wir fanden hat all unsere Erwartungen um Längen übertroffen: ein traumhaftes Plätzchen in einem Kiefernwäldchen direkt an einem von dichtem Nadelwald umringten See mit Sandstrand ganz für uns allein. Wir legten uns noch ein Stündchen in die Abendsonne, Jan ging sogar noch eine Runde schwimmen. Danach aßen wir in absoluter Einsamkeit und Stille Antipasti, tranken Wein und quatschten – es war einfach ein perfekter Urlaubstag! Als es langsam zu dämmern begann entfachte Jan am Strand ein rießiges Lagerfeuer um das wir bis spät in die Nacht saßen, Stockbrot machten, Wein tranken und die Zeit genossen.

Heute schafften wir es das erste Mal in diesem Urlaub richtig auszuschlafen. Danach reichte die Zeit gerade noch für ein kleines Frühstück und ein Ründchen im See für Jan bevor es zu regnen begann. Spontan beschlossen wir somit in ein Erlebnisbad in Jönköping zu fahren. Das Bad war ganz nett gemacht mit Außenbereich, Rutschen, Strömungskanal und Wellenbad. Jan hatte seinen Spaß, Tatj vertrödelte die meiste Zeit im Whirlpool. Bei McDonald´s gab es danach ein schnelles Mittagessen und wir fuhren weiter direkt am Ostufer des Vättern entlang in Richtung Norden. Bei klarer Sicht und gutem Wetter sicher eine reizvolle Strecke und eine tolle Gegend! Wir beschlossen uns von dem Dauerregen nicht beirren zu lassen (schließlich hatten wir uns extra Regenjacken für diesen Schweden-Tripp gekauft) und besichtigten den Runenstein Rökstenen aus dem Jahr 800 n. Chr.. Mit 750 Zeichen trägt er die längste jemals entdeckte Runeninschrift. Auch hier müssen wir wieder sagen – nett gesehen zu haben, aber kein Highlight. Wir warfen noch einen Blick in die kleine Kirche nebenan, anschließend fuhren wir weiter zu den Alvastra Klosterruinen, ein zerfallenes Kloster aus dem Jahr 1143. Auch wenn man nicht viel mehr als die Grundmauern und einige Ruinen erkennen konnte, hatte diese Stätte doch irgendwas an sich und gefiel uns richtig gut. Weiter ging unsere „Wir-trotzen-dem-Regen-Tour“ hoch auf den Omberg. Oben angekommen entschieden wir uns dann aber doch gegen eine Wanderung und beließen es beim Womo-Sightseeing. Nach einem kurzen Einkaufsstop erreichten wir den Z-Campingplatz in Motala direkt am Ufer des Vättern. Endlich hörte es auf zu regnen und wir konnten noch einen kleinen Spaziergang an der Uferpromenade machen. Die Gegend war zwar recht touristisch, aber sehr schön mit tollen Stränden und vielen Bars und Restaurants. Schade, dass das Wetter nicht zum Baden einlud. Stattdessen bruzzelten wir uns im Womo Bratwürstchen und Tatj zauberte einen griechischen Salat dazu. Nach dem Essen laßen wir noch und planten die nächsten Urlaubstage.

Juhu – heute war das Wetter wieder super! Gleich nach dem Frühstück machten wir den Bus startklar und fuhren als erstes an die 5-stufige Schleusenanlage des Götakanals. Hier beobachteten wir fasziniert, welchen Aufwand die Hobbykapitäne betrieben um ihre Segelschiffe den Kanal entlang in Richtung Meer zu bugsieren. Das wäre uns zu viel Stress, da segelten wir lieber die Straßen mit unserem Jolly Sprinter entlang. Eine neue Provinz wurde heute auch geentert – wir waren in Östergötland angekommen! Um die Nordspitze des Vättern herum führte uns unser weiterer Weg in das Naturschutzgebiet am Fagertärn-See. Zuerst kletterten wir hier etwas in der Vargaklämma, der Wolfsschlucht, herum. Der Sage nach wurden hier früher die Wölfe hineingetrieben und der Zugang versperrt. Die Schlucht ist wirklich sehr tief und eng, sodass hier teilweise noch bis in den August hinein Schnee liegt. Nächster Stopp war eine kleine Höhle, in welcher sich der Legende nach vor vielen Jahren ein Mann über Monate versteckt hielt, weil in seinem Dorf die Pest ausgebrochen war. Schlussendlich war er der einzige, der tatsächlich an dieser Erkrankung starb… Danach erreichten wir den Fagertärn-See, um welchen ein bequemer Wanderweg herumführt. Berühmt wurde dieser, weil man hier die extrem seltenen blutroten Seerosen entdeckt hatte. Wir konnten zwar nur weiße, gelbe und rosafarbene sehen, der Spazierweg war trotzdem ganz nett. An einem schönen Plätzchen an einem anderen See legten wir ein zweites Frühstück mit schwedischem Müsli und Arla-Milch ein bevor wir weiter in den Urwald des Tiveden-Nationalparks fuhren. Nach Sichtung der Wanderkarten und verschiedener Infomaterialien entschieden wir uns für den Wanderweg zur Stenkälla. Eine gute Stunde ging es über Stock und Stein, teilweise war es eher klettern als wandern, durch die urwüchsige Landschaft. Zwischendurch tauchten immer wieder kleinere Seen auf und boten tolle Ausblicke. An der Stenkälla, einer Art Felsschlucht, gab es (USA lässt grüßen) ein Gästebuch, in welches wir uns natürlich gleich eintrugen. Leider hatte Jan sich die Tage zuvor das Knie verdreht und hatte ziemliche Schmerzen, weshalb wir uns gegen eine weitere Wanderung durch den Nationalpark entschieden. Also machten wir uns wieder auf die Suche nach einem Plätzchen für die Nacht und wurden (ohne Hilfe des Womo-Führers) in der Nähe von Svarta fündig. An einem einsamen Waldtrampelpfad direkt an einem See schlugen wir unser Lager auf. Nach dem Abendessen versuchte Jan sein Anglerglück und Tatj ging noch etwas spazieren und plante die weitere Route. Jan war überglücklich tatsächlich einen Fisch geangelt zu haben (der kleine Kerl wurde jedoch gleich wieder in die Freiheit entlassen) und nach einigen Bier- und Weinchen beendeten wir diesen schönen sonnigen Tag.

Nach dem Frühstück an unserem schönen ruhigen Seeplätzchen machten wir uns direkt auf den Weg nach Stockholm. Durch die Provinzen Närke und Södermanland ging es immer weiter in den Osten. In Mariefred legten wir eine Pause ein um das burgähnliche Schloss Gripsholm, welches im 15. Jahrhundert von Gustav Vasa erbaut und durch Tucholskys Roman in Deutschland berühmt wurde, zu besichtigen. Anschließend liefen wir durch den Stadtpark bis in den Ortskern, vorbei an einem urig-alten Bahnhof und durch bunte, kleine, pastellfarbene Häuschen bis zum Hafen. Hier gönnten wir uns zwei große Eis und hatten einen traumhaften Blick über das Hafenbecken auf das wuchtige Schloss. Über eine Hebebrücke fuhren wir anschließend auf die kleine Mälaren-Insel Selaön und legten uns hier an einem tollen Badeplatz noch für ein Stündchen in die Sonne. Dann ging es endlich in die Hauptstadt. Auf dem Langholmen-Autocamper-Platz, einem Womo-Stellplatz direkt am Wasser unter einer Brücke im Stadtteil Södermalm, hatten wir gestern per Email noch ein Last-Minute-Plätzchen ergattern können. Wir waren zufrieden, der Platz war zentral und zweckmäßig, mehr hätten wir in einer Großstadt nicht erwartet. Nach einer erfrischenden Dusche (es war mittlerweile wirklich richtig heiß geworden) fuhren wir mit den Rädern am Wasser entlang und erreichten nach knapp 10 Minuten die Altstadt Gamla Stan. Hier bummelten wir eine ganze Weile durch die malerischen engen Gässchen, bestaunten das Schloss und die vielen Wasserwege. Dann spazierten wir durch die Geschäfte und Läden der Innenstadt Norrmalm. Stockholm gefiel uns vom ersten Moment an sehr gut, wir sahen viele nette Bars, Cafés & Beachclubs, stylishe Läden & Geschäfte, überall waren junge Menschen mit den Rädern oder Skates unterwegs - die ganze Stadt wirkte jung, modern & frisch. Es gab keine Plattenbauten und nirgends war etwas schmutzig oder lag Abfall herum. Mit dem nötigen Kleingeld lässt es sich hier sicher sehr gut leben! Zurück auf unserem Womoplatz gab es leckere Reispfanne und wir ließen den Tag entspannt ausklingen.

Nach dem Frühstück starteten wir direkt zu Fuß mit unserem Besichtigungsmarathon. Wir liefen durch Långholmen über die Västerbronn nach Marieberg, dort dann am Wasser entlang durchs Kungsholmen (wo es richtig schöne Badeplätze gab, kaum zu glauben, dass man hier in einer Großstadt war) bis zum Wahrzeichen der Stadt – dem Stadhuset. Von dort ging es wieder weiter durch Riddarholmen und die Gamla Stan nach Östermalm, wo wir die Markthalle Saluhall besichtigten. Die Gebäude und das Stadtbild waren wirklich sehr schön, allerdings spürten wir hier am heftigsten, dass das schwedische Preisniveau deutlich über unserem liegt. Eine Tageskarte im Hop-on Hop-off Bus kostete über 30 Euro, eine Stadtführung war erst ab 100 Euro pro Person zu haben! Somit beließen wir es beim Sightseeing per pedes. Wir liefen immer am Wasser entlang bis zum Djurgården. Heute war es extrem heiß und vom vielen Laufen waren wir so kaputt, dass wir uns eine Besichtigung der Museen sparten und es uns stattdessen in einem netten Hafencafé gemütlich machten. Für zwei Getränke, eine Portion Nachos & einen kleinen Thunfischsalat zahlten wir zwar über 30 Euro, aber wir waren schon über eine Woche unterwegs und es war das erste Mal, dass wir Essen gingen, von daher war es okay. Danach bummelten wir noch durch die Souvenirläden der Gamla Stan und ließen uns anschließend für eine Coke & einen Apfelsaft in einer Bar nieder. Kaum saßen wir, wurde Jan von einem norwegischen Pärchen am Tisch neben uns angesprochen. Die beiden waren sehr nett und wir kamen schnell ins Gespräch. Sie fragten uns, warum wir denn kein Bier trinken würden, schließlich würden Deutsche das doch so machen. Lachend antworteten wir, dass wir 9 Euro & mehr für ein Bier viel zu viel fanden woraufhin sie uns erzählten, dass sie in Oslo 15 Euro für ein Bier zahlten und sie deshalb regelmäßig zum feiern und trinken in das „günstige“ Schweden kommen würden. Verrückte Welt ;). Plötzlich kam die Kellnerin und brachte uns zwei Bier „von unseren norwegischen Freunden“. Wir waren wirklich beeindruckt wie nett die beiden waren, so etwas würde einem in Deutschland wohl niemals passieren… Der Abend entwickelte sich, wir plauderten viel und irgendwann gesellte sich noch der schräge Fredrick aus Norwegen (sturz betrunken und mit Aspergersyndrom) zu uns. Es fanden sich viele Gemeinsamkeiten und Gesprächsthemen, sodass es ein wirklich lustiger Abend mit den Dreien wurde. Wir lachten viel, tauschten Facebook- & Emailadressen aus und eine Einladung nach Oslo sprang für uns auch noch bei raus – ein toller Abend!

Wir ließen es heute ruhig angehen, schliefen aus, frühstückten ausgiebig, gingen duschen und machten dann unser Womo startklar. Erst gegen Mittag kamen wir weg und fuhren als erstes zum Schloss Drottningholm, dem Wohnsitz der schwedischen Königsfamilie. Schon verrückt in welchem Reichtum manche Menschen leben! Danach gingen wir einkaufen und nutzten das bewölkte Wetter um ordentlich Meter zu machen und fuhren an den größten See Schwedens, den Vänern in der Provinz Värmland. Hier begaben wir uns wieder auf die Suche nach einem Nachtlager und fuhren hierbei versehentlich auf einen Golfplatz - oups! Fündig wurden wir trotzdem noch, wieder einmal standen wir ganz nah und allein an einem Seeufer und verbrachten hier einen ruhigen, entspannten Abend, an welchem sogar noch die Sonne hervorkam.

Voller Tatendrang brachen wir recht früh auf und fuhren an einen sonnigen Picknickplatz an einem anderen See um zu Frühstücken. Eine Entenfamilie leistete uns dabei Gesellschaft und das Kleine lies sich sogar von Jan aus der Hand füttern. Da Jan´s Knie wieder heil war beschlossen wir heute endlich einmal richtig zu wandern und fuhren in die nordwestliche Provinz Dalsland in den Tresticklan Nationalpark. Hier schnürten wir die Wanderstiefel und stapften einen wirklich nicht gerade anspruchslosen Wanderpfad durch Wälder, Moore und Seen bis wir eine kleine Brücke erreichten, die die Grenze zu Norwegen darstellte. Auf der anderen Seite fanden wir eine unverschlossene, vollständig ausgestattete Stuga für Wanderer mit Toilette und Stockbetten, Luftmatratzen, Grillstellen & Feuerholz – total cool! Nach guten 3 Stunden und anstrengenden 10 Km erreichten wir wieder unser Womo. Die Wanderung war wirklich nicht ohne, aber trotzdem sehr schön, auch wenn Tatj einmal ordentlich im Moor eingesunken ist. Nach einer kurzen Müslipause fuhren wir weiter. Diesmal ging es mit dem Womo über die norwegische Grenze an die 46 m hohen Elchwasserfälle bei Bullarebygden. Ein kurzer Trampelpfad führte vom Parkplatz zu den wirklich sehenswerten Wasserfällen, ein schöner Anblick. Zufällig kamen wir auf unserem weiteren Weg durch das winzige Dorf Bullerbü, dass Tatj aus ihren alten Kinderbüchern kannte. Idyllisch war es hier zwar tatsächlich, aber so enorm klein wie der Ort war, konnten hier unmöglich die ganzen Kinder aus dem Buch leben :). Einem Tipp unseres norwegischen Freund Geirs folgend machten wir uns anschließend auf den Weg durch Bohuslän nach Västergötland in das kleine Ort Fjällbacka. Wir spazierten kurz durch den Ort und den Hafen, der sicher schön war, aber für unseren Geschmack war es hier einfach viel zu voll und überlaufen. Auch der örtliche Campingplatz war wegen Überfüllung geschlossen, also fuhren wir leicht genervt weiter. Im nächsten Ort war auf dem Campingplatz noch etwas frei, geschlaucht von der langen Wanderung schlugen wir voreilig zu und standen am Ende total beengt auf einem unschönen lauten Platz direkt an einer Hauptstraße und mussten hierfür über 50 Euro ohne Duschen zahlen! Wir gaben unser Bestes uns die Laune nicht allzu sehr verderben zu lassen, warfen bei Sonnenschein und starkem Wind den Grill an und versuchten es uns so gemütlich wie möglich zu machen.

Wir gönnten uns heute ein extra großes Frühstück mit Rührei und Würstchen, machten das Womo startklar und fuhren an der schönen Schärenküste entlang bis nach Lysekil. Hier fanden wir einen praktischen Parkplatz am Hafen und bummelten durch das schöne Fischerstädtchen bis zur sehenswerten Stadtkirche. Mit der kostenlosen Fähre ging es dann über den Gullmaren-Fjord auf die Halbinsel Bokenäs, von hier aus einen weiteren kleinen Fähren-Abschnitt auf die malerischen Schäreninselchen Malön und Flatön. Auch die nächste Fährfahrt rüber nach Orust kostete uns keinen Cent. Hier stoppten wir kurz an einem tollen Badeplatz, aber der Wind war uns zum Sonnen oder gar Baden einfach zu frisch (die Schweden selbst sahen das übrigens völlig anders – für ihr Temperaturempfinden war offensichtlich Hochsommer). Über eine Brücke ging es weiter auf die nächste Insel nach Tjörn. Hier parkten wir das Womo in Kyrkesund und machten uns am Hafen auf die Suche nach der im Reiseführer beschriebenen „Personenfähre“ auf die kleine Schäreninsel Härön. Es stellte sich heraus, dass es sich bei der „Personenfähre“ um einen kleinen Fischkutter handelte – auch mal eine Erfahrung :). Auf dem Inselchen bummelten wir durch tolle Ferienresidenzen und idyllische Kuhweiden und machten uns nach knapp zwei Stündchen wieder auf den Rückweg zum Womo. Über die beeindruckende Tjörnbron gelangten wir zurück aufs Festland und machten uns gleich auf die Suche nach einem Übernachtungsplätzchen. Im Naturreservat Svartedalen wurden wir fündig – wieder mussten wir uns ein traumhaftes Plätzchen am See Klarevatten mit Steg, Grillstelle, Tischen & Bänken, umgeben von einem schönen Märchenwald, nur mit einigen Enten teilen. Wie so oft freuten wir uns über unser tolles Plätzchen und warfen den Grill an. Heute war es zur Abwechslung mal nicht ganz so unerträglich windig, weshalb wir lange Draußen sitzen konnten, laßen, Spiele spielten, Enten fütterten, Fischen zuguckten und sogar wieder ein Lagerfeuer machten.

Der nächste Morgen begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein und verhältnismäßig wenig Wind, weshalb wir nach dem Frühstück direkt den Badeplatz am See Romesjö ansteuerten und uns hier ein gutes Stündchen in der Sonne aalten. Danach machten wir uns auf den Weg in die zweitgrößte Stadt Schwedens, nach Göteborg. Wir spazierten durch die große, hübsch angelegte Fußgängerzone und legten ein Kaffeepäuschen an einem Starbucksabklatsch ein (übrigens haben wir in ganz Schweden kein einziges Original davon gefunden!). Göteborg ist eine schöne Großstadt, aber ohne besondere Highlights oder Sehenswürdigkeiten. Bereits am Nachmittag setzten wir unseren Weg in unsere letzte Provinz Halland fort und fuhren weiter in Richtung Süden zur Felskluft Borrås Skåra, einer schmalen Schlucht mit hohen Steilwänden, in welche ein Felsbrocken gestürzt war, der hier eingeklemmt zwischen den beiden Wänden hängt. Etwas mulmig ist einem schon zu Mute, wenn man unter ihm hindurch geht. Endstation des Tages war die Stadt Falkenberg am lachsreichen Fluss Ätran. Dort fanden wir ein nettes Plätzchen auf dem Womo-Stellplatz am Hafen. Wir liesen es uns gut gehen, lasen und grillten, spazierten ein wenig und Jan übte sich wieder im Angeln.

Nach dem Frühstück brachen wir auf in die Innenstadt von Falkenberg um ein wenig die Lachsangler zu beobachten. Unser anschließender Plan einen Badeplatz aufzusuchen und die restlichen Urlaubstage entspannt ausklingen zu lassen wurde vom Wetter jäh zu Nichte gemacht – es zog sich immer mehr zu und windete stark. Wir landeten schlussendlich in Ängelholm, bummelten etwas über den Marktplatz und die hübsche Fußgängerzone und fanden ein nettes Restaurant, in welchem wir uns endlich mal ein Dagens Rätt schmecken ließen. Dagens Rätts sind günstige Mittagsgerichte, die meist aus einer kleinen Vorspeiße, einem Hauptgang und Kaffee bestehen und in Schweden zwischen 11:00 und 13:00 Uhr eingenommen werden – eine preiswerte Alternative zu den überteuerten Restaurants am Abend. Im Nationalpark Söderåsen machten wir zur Verdauung einen 2-stündigen Spaziergang bevor wir uns wieder auf die Suche nach einem Nachtlager machten. Am See Ringsjö wurden wir fündig, allerdings mussten wir unser Idyll diesmal mit einem anderen Pärchen im Zelt teilen. Unser Platz war jedoch windgeschützt und so saßen wir an diesem Abend noch lange Draußen.

Am Morgen wurden wir (glücklicherweise waren wir bereits auf den Beinen) von einem Schweden verscheucht, der sein Boot zu Wasser lassen wollte. So fuhren wir einige Meter weiter und frühstückten erstmal in aller Ruhe. Anschließend machten wir uns auf den Rückweg nach Dänemark. Diesmal nahmen wir die Fahrräder vor der Øresundsbron runter und sparten uns so die 50 Euro Extrakosten :). In Kopenhagen suchten wir uns einen zentralen Parkplatz, tauschten unsere letzten schwedischen Kronen in dänische Kronen und bummelten durch die schöne Innenstadt mit internationalem Flair und hübschen alten Gebäuden. Nach der Besichtigung der City beschlossen wir, den Abend auf der Reeperbahn in Hamburg zu verbringen und machten uns am frühen Nachmittag auf den Weg in Richtung Deutschland. Die Fahrt verlief gut und am frühen Abend passierten wir die Grenze. An einer Raststätte aßen wir lecker zu Abend und hörten dabei im Radio, dass aufgrund der beginnenden Sommerferien in NRW am nächsten Morgen mit kilometerlangen Staus gerechnet wurde. Oh nein – darauf hatten wir definitiv keine Lust und so setzen wir uns wieder hinter´s Steuer und fuhren noch bis ca. 23:00 Uhr weiter gen Heimat. Auf einer Raststätte übernachteten wir und Jan fuhr am nächsten Morgen bereits um 05:00 Uhr wieder los während Tatj hinten im Bus noch schlief. So kamen wir am frühen Samstag Morgen bereits zu Hause an.

Fazit

Schweden ist sicherlich ein sehr hübsches Land, nicht so touristisch überlaufen wie der Süden Europas, nicht zu heiß und vertrocknet, viel Grün, viel Natur, viele Nationalparks. Neben den kilometerlangen Küsten gibt es auch noch unzählige Seen und wirklich schöne Strände. Alles ist sauber, man ist viel allein und kann viel Ruhe genießen und dann noch das tolle Jedermannsrecht. Die Schweden sind nicht nur hübsch, sondern auch sehr nett und sprechen alle perfekt Englisch. Was uns jedoch etwas gefehlt hat waren die Highlights – wir empfanden den Süden Schwedens als nicht ganz so abwechslungsreich, viel mehr als seine schöne Natur hat es im Grunde nicht zu bieten und im Groben und Ganzen ähnelte sich jede Ecke sehr. Egal in welche Stadt oder in welche Provinz wir kamen – es gab einen Elchpark, eine Schiffsetzung oder Felsritzungen, ein paar alte Gebäude und unzählige Badeplätze – das war´s. Theoretisch könnte man dann ja die 15 Sonnenstunden am Tag nutzen und einen entspannten Badeurlaub machen, doch dafür ist das Klima meist nicht gut genug, das Wasser war sehr kalt, sobald die Sonne verschwand fröstelte es einen und es fegte unablässig ein frischer Wind über das Land. Und Shopping war bei diesem Preisniveau ja leider auch nicht drin… Es war schön dieses Land einmal gesehen zu haben, eine Reise in den Norden Schwedens zur Mitternachtssonne ist weiterhin fest anvisiert und für Camper sind die Gegebenheiten wirklich nahezu perfekt. Eine weitere Reise in Schwedens Süden steht jedoch vorerst nicht auf dem Programm.