Balkan Tour 2023

Es war ein Experiment: unsere erste Reise in den Sommerferien. Eigentlich dachten wir (völlig naiv), wir könnten fliegen, eine Fernreise machen. Schließlich reisen wir ja sowieso nicht gerne zu den beliebtesten Reisezielen wie Italien, Türkei oder auf die Balearen. Doch da haben wir nicht mit den Flugpreisen gerechnet - egal ob Alaska mit dem Camper oder eine Rundreise durch Kambodscha: unter 10.000 Euro schaffte ich es einfach nicht eine Reise für uns 4 für 3 Wochen zu organisieren (idR lagen allein die Flüge schon bei 8.000 Euro...). Dann eben doch eine weitere Reise mit dem Van - jedes Familienmitglied durfte einen Wunsch äußern: Jan wollte Serbien noch eine Chance geben, nachdem wir das Land auf unserer Jahrestour nach nur wenigen Tagen genervt verlassen haben. Die Kids wollten in unser geliebtes Thermal-Camp in Ungarn und Tatj wollte gern ans Meer. Also eine Balkan-Rundreise. So ziemlich jeder lachte uns aus: ohne Reservierung in den Sommerferien hätten wir keine Chance, war die einstimmige Meinung. Wir beschlossen es trotzdem zu versuchen, schließlich kannten wir uns in Europa und insbesondere im Balkan schon ein wenig aus, wussten wo die Haupt-Touri-Orte waren und wo wir etwas verstecktere Ecken finden konnten. 

So steuerten wir zuerst selbstbewusst unser Lieblings-Thermal Camp in Ungarn an und wurden auch diesmal nicht enttäuscht: auch ohne Reservierung gab es noch viele freie Plätze direkt am Fluss. Wir verbrachten 6 Nächte in Ungarn, gingen jeden Tag baden, aßen Langosch, Baumstriezel und Palatschinken. Stundenlang tobten sich die Kids auf den Rutschen aus und Zoé sprang das erste Mal vom Sprungturm - eine prima Zeit. Die nächsten 4 Nächte verbrachten wir dann in Serbien, steuerten bewusst die Ecken an, die wir noch nicht kannten. Auch hier keine Spur von Touristenmassen - wir standen meist sogar völlig allein auf den Campingplätzen. In Sombor schlenderten wir durch das schöne Örtchen, die Nächte verbrachten wir auf einem süßen kleinen Camp mit einem liebevoll angelegten Salzwasserpool. Im Fruska Gora Nationalpark grillten wir, gingen etwas spazieren und chillten in der Hängematte bevor wir uns der Hauptstadt Belgrad widmeten. Die erste Nacht verbrachten wir hier auf einem Stadtcamping, der zwar praktisch, aber nicht sehr einladend war, die zweite Nacht standen wir auf einer Wiese mit Feuerstelle in einem traumhaften Ferienpark mit Streichelzoo und Ponyreiten für die Kids. Auch hier waren wir fast die einzigen Gäste, entfachten am Abend ein großes Lagerfeuer und bekamen am Morgen ein serbisches Frühstück in der Sonne serviert. Belgrad selbst hat uns persönlich nicht so sehr überzeugt, wir fanden die Stadt etwas gesichtslos, ähnlich wie Darmstadt bei uns zuhause. In der langgezogenen Fußgängerzone reihten sich die gleichen austauschbaren Ladenketten wie bei uns daheim aneinander, auch die Festung Kalemegdan hatte nicht allzu viel zu bieten wenn man sich nicht für Kriegsgeräte interessiert. Wir fuhren mit der Bimmelbahn umher, schauten uns den Zusammenfluss der Save mit der Donau an und die Kids vergnügten sich in einem kleinen Freizeitpark. Nach einem leckeren Essen in der Stadt beendeten wir unsere Tour bereits. Unser Fazit für Serbien fällt diesmal jedoch positiver aus, als bei unserem ersten Besuch. Wir empfanden die Menschen als deutlich freundlicher und offener als beim letzten Mal, auch die Probleme mit den Straßenhunden und den Müllbergen sind zwar nicht verschwunden, aber erschienen uns zumindest etwas kleiner. Als wir etwas zu zügig in eine Polizeikontrolle gerieten, ließ man uns die Wahl - 85 Euro offizieller Strafzettel oder 8 Euro in die Kaffeekasse des Beamten. Nunja... Was uns jedoch unangenehm aufgefallen ist, ist die Tatsache dass man sich schwer tut Fehler zuzugeben. Gleich 2 mal ist es uns in verschiedenen Restaurants passiert, dass wir eine falsche Bestellung erhalten haben bzw. dass unsere Bestellung zwar auf der Rechnung aufgeführt, aber nie serviert wurde. Als wir das angesprochen haben, hat man zwar die Rechnung jeweils korrigiert, aber sich beide Male nicht entschuldigt, sondern uns die Schuld dafür gegeben... Falscher Stolz am falschen Ort würden wir sagen.

Das wunderschöne Bosnien war auf dieser Reise leider nur ein Durchfahrtsland für uns, trotzdem verlebten wir wieder 2 tolle Nächte, vorallem am glasklaren Ramsko See auf einem kleinen Autocamp mit Begrüßungsbierchen und netten russischen Spielkameraden für unsere Kids. 

Dann kamen wir nach Kroatien, wo wir die kommenden 7 Nächte auf 3 verschiedenen Camps verbrachten - und auf allen fanden wir auf Anhieb ein nettes Plätzchen. Erster Halt war das Camp Dolphin, auf welchem wir bereits 2x waren und auch diesmal verbrachten wir eine tolle Zeit hier. Zoé entdeckte das Schnorcheln für sich und war kaum noch aus dem Wasser zu bekommen, wir besuchten unser Lieblingsrestaurant, bummelten durch Omis und verabredeten uns einen Tag lang sogar mit Freunden aus Deutschland, die in der Nähe ihren Urlaub verbrachten - eine tolle Zeit! Starigrad und Pakostane waren unsere nächsten Stationen, auch hier genossen wir das türkisfarbene Meer und die typischen Kopfsteinpflaster-Orte bevor wir das Land in Richtung Slowenien verließen. In Kranjska Gora gingen wir noch einmal wandern und im österreichischen Flachau tobten wir uns 2 Tage im Hüpfburgenland und auf der Sommerrodelbahn aus bevor wir uns langsam auf den Heimweg machten. 

Unser Fazit der Reise fällt durchaus positiv aus. Wir hatten eine tolle Zeit in schönen Ländern, haben gut gegessen und sind bei bestem Wetter viel geschwommen und geschnorchelt. Da wir in der Hauptsaison unterwegs waren, haben wir diesmal kaum frei gestanden, sondern besuchten bis auf An- und Abreise immer Campingplätze. Auch ohne Reservierung haben wir jedes Mal sofort einen Platz auf unseren Wunsch-Camps bekommen, unserer Meinung nach ist das, wenn man die Haupt-Orte und die riesigen All-inclusive Camps meidet und ein bisschen flexibel ist,  in den meisten Ländern auch in den Sommerferien machbar. Besonders lohnenswert ist auch ein Blick auf den Preis: Sprit, Maut, Vignetten und Übernachtungen haben uns alles zusammen insg. 1.118 Euro für die 3 Wochen gekostet, was natürlich kein Vergleich zu den 10.000 Euro einer Flugreise sind. Somit werden wir in Zukunft unsere Sommerferien wohl häufiger im Van verbringen :).

Serbien 2018

Unsere Elternzeitreise 2018/2019 führte uns kreuz und quer durch ganz Europa, hierbei bereisten wir auch den Süden von Serbien. Den Reisebericht mit Fotos findet ihr hier:

 

Elternzeitreise Serbien